Reiche Vielfalt an Laichgewässern

Die Naturausstattung im Ilm-Kreis

Einer der ersten Amphibienschutzzäune in Mittelthüringen stand am Ritzebühler Teich in Ilmenau. Foto: NABU Ilmkreis
Einer der ersten Amphibienschutzzäune in Mittelthüringen stand am Ritzebühler Teich in Ilmenau. Foto: NABU Ilmkreis

Der Ilm-Kreis hat innerhalb Thüringens Anteil an sechs Naturraumeinheiten und weist eine besonders reiche Ausstattung an unterschiedlichen Biotopen und wertvollen Lebensräumen auf. Profitierend von den erheblichen Niederschlägen im Thüringer Wald zählt der Ilm-Kreis außerdem zu den an Standgewässern reichsten Regionen Thüringens. Hauptsächlich in den für die Teichanlage geologisch günstigen Bereichen des südlichen Ilm-Kreises befinden sich am Fuß des Gebirges über 1.000 kleinere Teiche sowie vier größere Kiesgrubengewässer und eine Talsperre, die Talsperre Heyda mit einer Fläche von ca. 90 Hektar bei Vollstau.

 

Viele kleine und große Gewässer
63 Standgewässer haben eine Wasserfläche von über 0,5 Hektar, davon 33 über 1,0 Hektar und davon wiederum 9 über 5,0 Hektar. Weitere 104 Teiche haben Wasserflächen zwischen 0,1 und 0,49 Hektar. Die Mehrzahl der Teiche ist kleiner als 0,1 Hektar. Der größte Teich des Ilm-Kreises, der Große Teich in Ilmenau, dehnt sich über 14,7 Hektar aus. Die bedeutendsten Teichgruppen, das Ilmenauer Teichgebiet und die Pennewitzer Teiche, beinhalten die größten Teiche und sind nach Antragstellung des NABU im Jahre 1990 sowie einstweiliger Sicherung heute als Naturschutzgebiete und zum Teil zusätzlich als NATURA-2000-Gebiete ausgewiesen.

 

Kammmolch
Foto: NABU Ilmkreis

Erdfälle, Tümpel und Sprengtrichter
Lehm- und Tongrubengewässer sind nur in sehr kleiner Zahl und geringer Größe vorzufinden. Natürliche Kleingewässer sind ebenfalls stark unterrepräsentiert. Bei den wenigen vorhandenen handelt es sich um Erdfälle und Tümpel bzw. ein örtlich eng begrenztes Sprengtrichtergebiet in der Nähe von Gehren.

Seltene Frösche und Molche
Die genannte Vielfalt an Teichanlagen spiegelt sich auch im Vorkommen vieler und bedeutender Populationen heimischer Amphibienarten, u. a. auch der seltenen und bedrohten Arten Moorfrosch (Rana arvalis) und Kammmolch (Triturus cristatus) wieder. NABU-Mitglieder hatten seinerzeit die Erstnachweise für Moorfrosch, Kammmolch und Knoblauchkröte für den Ilm-Kreis erbracht.

 

Pflege und Schutz der Laichgewässer
Auch bei der Pflege der Amphibienbiotope ist der NABU aktiv. An den Sorger Teichen, den Zweizapfenteichen und dem Seerosenteich im NSG „Pennewitzer Teiche – Unteres Wohlrosetal“ verhindern Mitglieder der NABU-Ortsgruppe Gehren das drohende Verbuschen der als Laichgebiete besonders wertvollen Flachwasserzonen. Für diese und alle anderen Arbeiten sind Helfer jederzeit willkommen. Interessenten können sich über die NABU-Kontaktadresse melden.

Hautpilz breitet sich aus
Nach neuen Erkenntnissen ist auch der Ilm-Kreis von der Amphibien-Chytridiomykose stark betroffen. Daher sollten alle Naturfreunde und Gewässernutzer bei Besuchen oder Arbeiten an Teichen und Amphibienschutzanlagen einer Verschleppung dieser Krankheit vorbeugen.