Streuobstprojekt im Ilm-Kreis

Foto: NABU Ilmkreis
Foto: NABU Ilmkreis

Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts war für den Erwerbsobstbau vorwiegend die heute als Streuobstwiese bezeichnete Kulturform mit hoch- bzw. halbstämmigen Obstbäumen verbreitet. Mit der Umstellung auf niedere Stammformen und den Plantagenanbau seit den 1960er Jahren sind die Streuobstwiesen zu einem bedrohten Kulturgut geworden. Dabei gehören Streuobstwiesen zu den artenreichsten Standorten in Mitteleuropa. Bis zu 5000 Tier- und Pflanzenarten wurden hier gezählt. Unsere Arbeit dient der Erhaltung und Weiterentwicklung heimischer Bestände an hochstämmigen Obstbäumen.

 

Im Streuobstprojekt bieten wir Ihnen folgendes an:

  • Führungen auf der vereinseigenen Streuobstwiese
  • Baumschnittkurse und Übungsschnitttage
  • Beratung zur Sortenauswahl
  • Bezugsquellen für hochstämmige Obstbäume
  • Verwertung: Information zu Mostereien in der Region, bei denen man Saft aus den eigenen Früchten erhält.

Ulrike Kinitz informiert Sie gerne über die einzelnen Angebote. Kontakt über Tel.: 036207-55020 oder E-Mail: Plaue(at)NABU-Ilmkreis.de.


NABU-Apfeltag

 

In den Jahren 2008 bis 2014 veranstaltete der NABU Ilmkreis Apfeltage in Plaue, mit Mobiler Mosterei, Apfelsortenausstellung und Beratung zu Baumpflanzung und Pflege alter Obstsorten. 2015 und 2016 war der Apfeltag Bestandteil des Erntedankfestes im Landhof „Am Ziegenried“ in Dosdorf. Seit 2017 findet der Apfeltag wieder in Plaue statt auf dem Gelände der ehemaligen Eisengießerei mit der Mobilen Mosterei der Familie Lindner aus Großengölitz. Mehr zur Mobilen Mosterei erfahren Sie unter http://cms.obstkult.de.


Impressionen von den Apfeltagen ab dem Jahr 2010


Baumschnittkurse und Übungsschnitttage

Obstbaumschnitt
Foto: NABU Ilmkreis

Unsere Baumschnittkurse bieten eine Einführung in die Technik des „Naturgemäßen Obstbaumschnitts“. Diese Schnitttechnik wurde aus dem „Oeschbergschnitt“ entwickelt. Durch ein klares System der Trennung von Kronengerüst und Fruchtholz werden mit wenig Aufwand stabile, langlebige Obstbäume erzogen. Es entstehen Bäume mit einem harmonischen Kronenaufbau, die von vier Seiten mit der Leiter bearbeitet werden können.

 

Bei den Übungsschnittagen können alle, die bereits den „Naturgemäßen Obstbaumschnitt“ erlernt haben, ihr Können unter fachkundiger Anleitung weiter entwickeln.

 

Wer sich noch intensiver mit diesem Thema beschäftigen möchte, sollte eine Ausbildung zum Baumwart an der Obstbaumschnittschule bei Michael Grolm auf dem Nußbaumhof in Erfurt-Büßleben in Erwägung ziehen. Mehr zur Ausbildung siehe www.obstbaumschnittschule.de. Hier kann man auch bereits ausgebildete Baumwarte finden, die Aufträge für den Obstbaumschnitt übernehmen können.


Führungen auf der Streuobstwiese

Streuobstwiesenexkursion
Foto: NABU Ilmkreis

Im Frühling laden wir interessierte Besucher bei der Exkursion „Blüten und Bienen“ auf die vereinseigene Streuobstwiese in Roda ein. Aus einer ehemaligen Kirschplantage entwickeln wir hier eine artenreiche Streuobstwiese, auf der auch alte, selten gewordene Obstsorten ein Zuhause finden. Obstbäume verschiedener Sorten und Altersphasen zeigen wir bei einem Spaziergang über das vier Hektar große Gelände der Streuobstwiese. Seit 2013 finden Honigbienen des Imkervereins Ilmenau mit der Kirschblüte im Frühjahr ihre erste Nahrung auf der Wiese. In der Führung berichten die Imker über ihre Arbeit und das spannende Leben der Honigbienen. Seit 2018 erkunden wir mit den Besuchern auch die Umgebung der Streuobstwiese, wo es an Feldrainen, über Wiesen und Waldflächen bis hin zum Ufer der Wipfra viel zu entdecken gibt. Zum Exkursionsbericht